Die Legende von Kemanora
Prolog
Vor vielen Jahren, zur Zeit der glorreichen Kämpfe zwischen Wywern und Jägern lebte ein junger Mann namens Kemanora. Sein ganzes Leben lang war das Glück ihm nicht gerade hold gewesen. Schon bei seiner Geburt begann seine Pechsträhne, denn seine Mutter starb während seiner Geburt. Auch mit seinem Vater hatte er Pech, dieser war Wanderer. Auf einer seiner Wandertouren sah er, wie zwei junge Jäger gegen einen Tigrex kämpften. Der Tigrex schleuderte gerade eine Erdkugel ab, die genau auf den vor Angst erstarrten Jäger zuflog. Kemanoras Vater warf sich vor den Jäger und wurde mit der Erdkugel in eine Nahe gelegene Höhle geschleudert. Von diesem Zeitpunkt an, wurde er von niemandem mehr gesehen. Kemanora trauerte oft um seinen Vater, der so viele wunderbare Geschichten über Kemanoras Mutter erzählt hatte und von seinem Sohn immer verehrt worden war. Ihn zu rächen und einer der erfolgreichsten Jäger aller Zeiten zu werden, war Kemanoras Traum. Doch obwohl er sich dumm und dusselig lernte, konnte man nicht gerade sagen, er sei in der Praxis ein guter Jäger. Jedes Mal stach er mit seiner Lanze daneben und blockte immer zum falschen Zeitpunkt. Zu allem Übel kam noch hinzu, dass er ständig von den Monstern getroffen wurde und oft vor Erschöpfung in Ohnmacht fiel. Aber all diese Rückschläge und Fehler nutzte er, um sich zu verbessern. Zwar traf er noch immer selten, allerdings machte er sonstige Fehler nicht zweimal. 5Jahre vergingen und aus dem sehr jungen naiven Jäger wurde ein ansehlicher junger man. Doch noch immer hatte er den ersten Jägerrang und auch bei der Dorfchefin durfte er nur Stufe 1 Quests annehmen. Eines Morgens wachte Kemanora auf und ging, nachdem er seine Rüstung, sowie seine lanze angelegt hatte nach unten in die Küche. Dort angekommen wurde er schon von seiner Felyneköchin Melissa begrüßt:„Guten Morgen Kemanora. Na? Gut geschlafen? Dein Frühstück steht bereits auf dem Tisch.“ „Guten Morgen, ich hab geschlafen wie ein Baby. Danke für das Frühstück. Wo ist eigentlich Adrian?“, antwortete Kemanora. Adrian war sein Felnyekamerad. Er war Melissas Sohn und kannte Kemanora von Geburt an. Adrian war eine Woche jünger als Kemanora und seit Adrians Geburt waren die beiden immer beieinander. Sie waren sehr gute Freunde. „Ich bin hier!“, rief Adrian aus seinem Zimmer, „Ich lege nur gerade meinen Eichelpanzer an.“ „Wo wollt ihr beiden eigentlich heute Morgen hin?“, fragte Melissa. Kemanora antwortete glücklich:„Heute wird in der Trainingsschule eine neue Übungsquest mit einer neuen Waffenart angeboten: Mit dem Langschwert! Ich bin schon ganz gespannt.“
Als Kemanora und Adrian abends nach hause kamen, hatte Kemanora nicht mehr die ihm von der Gilde geliehene Lanze auf dem Rücken, sondern stattdessen ein stattliches Langschwert. „Ich war diesmal sogar der beste! Wir sollten lediglich 5 Giapreys beseitigen und als Beweis sollten wir 5 Giaprey Schweifspitzen mitbringen. Ich war sogar besser als Waminoto!“, erzählte Kemanora überglücklich. „Moment, war Waminoto nicht sonst immer der beste?“, fragte darauf Melissa. Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen:„Genau der ist das!“ Nach einem ausgiebigen Abendessen gingen alle zu Bett.
Früh am Morgen wurde Kemanora von Adrian geweckt:„Hey, aufwachen du faulpelz, wach endlich auf du Schlafmütze!“ Langsam öffnete Kemanora die Augen. „Na endlich, steh auf und mach dich fertig, wir werden von der Dorfchefin erwartet.“, sagte Adrian. Bei diesen Worten wurde Kemanora sofort hellwach. In Windeseile hatte er gefrühstückt und sich Rüstung und Waffe angelegt. Voller Freude dachte Kemanora an die ihm bevorstehende Quest. Er hatte bereits genügend Aufgaben vollendet, um eine Aufstiegsquest anzutreten. Es war üblich, dass ein Jäger in seinem Dorf nur 3 Blangos erledigen musste und Kemanora war sich sicher, dass er mit seinem Langschwert ohne Probleme auch 10 Blangos besiegen könnte.
Bei der Dorfchefin angekommen verflog seine Freude bereits leicht, da sie ihn grimmig und ernst ansah. Dann sagte sie: „Hallo, Kemanora. Hast du dich gut auf diese Aufgabe vorbereitet?“ „Ja, ich bin bestens ausgerüstet.“ „Das hoffe ich sehr. Du hast bei der Übungsquest gestern großes Talent im Umgang mit dem Langschwert bewiesen. In deiner heutigen Quest wirst du es sicher unter Beweis stellen müssen. Durch eine Vielzahl von Umständen sind alle guten Jäger momentan mit etwas anderem beschäftigt, sodass ich dir diese Quest übergeben muss! Du wirst nicht wie alle anderen gegen 3 Blangos antreten, du wirst Jagd auf einen Giadrome machen!“ „Ei-einen Giadrome?!“, fragte Kemanora ungläubig. „Ja, solltest du versagen, wird das Dorf völlig schutzlos dastehen! Du musst es schaffen. Triff letzte Vorbereitungen und mach dich dann auf den Weg!“, befahl die Dorfchefin. Kemanora und Adrian waren beide eschockt. Mit einem Giadrome hatten sie nie gerechnet. Aber es half nichts, sie mussten es schaffen. Also trafen die beiden letzte Vorbereitungen und machten sich dann auf den Weg. Sie mussten viele Vorsprünge erklimmen, um in das Jagdgebiet in das Jagdgebiet des Giadrome - das Schneegebirge – zu gelangen. Als sie gerade auf dem Gipfel angekommen waren, sahen sie die ersten drei Giaprey. Kemanora zog sein Schwert aus der Scheide und rannte auf die Fleischfresser zu, die scheinbar etwas bewachten. Der erste Giaprey stieß einen lauten Schrei aus und sprang auf Kemanora zu. Dieser schreckte nicht zurück und schlitzte dem Giaprey den gesamten Körper auf, indem er mit dem Langschwert nach oben schlug. Dies waren die letzten Sekunden, die dieser Giaprey lebte. In diesem, auf den Tod des Giaprey folgen Augenblick hatte kemanora zum ersten Mal Glück. Denn während der Giaprey zurückflog benetzte sein Blut die Augen des nun heranstürmenden zweiten Giaprey, der daraufhin über einen Stein stolperte und stürzte. Ohne darüber nachzudenken schlug kemanora zweimal auf den vor ihm liegenden Giaprey ein und tötete ihn so. Doch der dritte Giaprey hatte aus den Fehlern seiner Vorgänger gelernt und griff nicht einfach an. Er schlich zunächst um kemanora herum und versuchte dann eine Eiskugel auf den sich gerade umdrehenden Kemanora zu schleudern. Doch Adrian hatte die Lage erkannt. Er hohlte mit seinem hammer aus und schlug mit voller Wucht auf den Kopf des Giaprey. Kemanora höhrte ein entsetzliches Krachen und Knarzen , während der Kopf des Giaprey unter dem Hammer Adrians zerschmettert wurde. Leblos sakte der Körper des Giaprey in sich zusammen. Da hörte Kemanora ein wutentbranntes, hasserfülltes Brüllen. Blitzschnell drehte er sich in die Richtung aus der der Schrei gekommen war. Dann sah er ihn.
Ein für seine Art riesiger Giadrome stürmte auf den Jäger und seinen Felynekameraden zu. Kemanora war leicht eingeschüchtert von der allgegenwärtigen Wut des Giadrome, doch er riss sich früh genug zusammen, um auf jede Atacke des Giadrome vorbereitet zu sein. Der Anführer der Giaprey war inzwischen kurz vor Kemanora stehen geblieben. Beide sahen sich zu allem entschlossen in die Augen. Dann griff der Giadrome an. Kemanora hatte nicht gemerkt, dass vom Giadrome die ganze Zeit eine der geführchteten Eiskugeln vorbereitet worden war. Mit einer Rolle seitwärts konnte sich kemanora jedoch in Sicherheit bringen. Während seiner Rolle fasste Kemanora sein Schwert noch einmal fester und als er gerade wieder auf den Beinen war wirbelte er zum Giadrome herum und führte sein langschwert in einem Halbkreis vor sich her. Darauf war der Giadrome nicht vorbereitet. Er war hinter Kemanora hergesprungen, um ihn sofort wieder anzugreifen, doch jetzt schlug ihm Kemanora die äußerste seiner blutbefleckten Klauen der rechten Pranke ab. Der Giadrome gab einen halb unterdrückten schmerzerfüllten Laut von sich, dann wand er sich wieder Kemanora zu, der wieder mit seiner Klinge ausholte. Dies war ein Fehler, denn der Giadrome schlug ihn mit seiner noch heilen Pranke zurück. Dann schaltete Adrian sich in den Kampf ein. Er schlug dem Giadrome auf den Fuß, worauf das Ungetüm zurückschreckte und auf Adrian sprand. Dieser rollte sich nach vorn und ließ dann Kemanora den Vortritt, der sich wieder aufgerappelt und dem Giadrome lautlos genähert hatte. Nachdem er seinen Schlag ausgeführt hatte, zog sich ein langer Riss über den Körper des Anführers der Fleischfresser. Nun wurde der Giadrome richtig wütend, er drehte sich zu seinem Herausforderer um und schlug ihn zu Boden. Dann wand er sich dem wieder angreifenden Adrian zu und sprang auf ihn. Adrian konnte nicht mehr ausweichen und wurde vom Giadrome auf den Boden gedrückt. So wurde Adrian festgehalten. Der Giadrome hohlte mit der Pranke aus und schlug den Felyne gegen einen Felsen. Langsam rutschte Adrian zu Boden. Er rührte sich nicht. Nun war auch Kemanora von Wut und Hass erfüllt. Tränen liefen ihm über sein Gesicht während er mit aller Kraft auf den Giadrome einschlug. Kemanora sah nur einen kleinen Augenblick zu der Stelle, an der Adrian eben noch gelegen hatte und wunderte sich, wo denn der Körper seines Freundes sein, doch es war schon zu spät. Blitzschnell war der Giadrome neben Kemanora gelangt und startete nun seinen Angriff.Er biss mit aller macht in das Bein des jungen Jägers, der jetzt vor Schmerz schrie. Kemanora lag auf dem Boden, seine Waffe war ihm beim hinfallen aus der Hand gerutscht und der Giadrome stand über ihm. Im nächsten Moment bäumte sich der Giadrome auf und tänzelte verwirrt herum. Der Hammer Adrians hatte mit voller Wucht sein Ziel – den Kopf des Giadrome – getroffen.Kemanora war gerade dem durch Adrians Hammerschlag auf ihn zurasenden Kopf ausgewichen und robbte nun zu seiner Klinge. Dand stand er mit der Waffe in seiner Hand mühsam auf. Der Giadrome versuchte noch immer das Gleichgewicht wiederzufinden und Kemanora ging humpelnd auf den Giadrome zu. Dann hohlte Kemanora zu einem Schlag aus, in den er all seine verbliebene Kraft legte. Die Klinge sauste auf den Hals des Giadrome nieder und und trennte mit einem schmatzenden Geräusch den Kopf vom Rest des Körpers. Der Giadrome war besiegt, er war tot. Der Schnee unter der leiche färbte sich rot vom Blut des gerade erlegten Monsters. Kemanora machte sich, nachdem er wertvolle Materialien aus dem Giadrome entnommen hatte, mit einem mit Beute bis zum Rand gefüllten Rucksack auf den Weg nach Hause. Voller Siegesgefühlen freute er sich auf die Reaktion der Dorfchefin, sowie auf die neuen Aufgaben die ihm noch bevorstanden. Doch er wusste, dass er mit seinem Felynekameraden noch viel er reichen würde, wenn sie weiterhin so gut als Team zusammenarbeiten würden. Kemanora war mehr als nur stolz auf Adrian, der ihm gerade das Leben gerettet hatte. Auch Adrian fühlte sich trotz einiger Prellungen super und auch er freute sich auf die folgenden Abenteuer.